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Par.-218-Demo

■ betr.: "15.000 fordern, bloß kein einig Memmingen", taz vom 18.6.90

betr.: „15.000 fordern 'bloß kein einig Memmingen'“,

taz vom 18.6.90

Die Demo am 16. Juni für die ersatzlose Streichung des § 218, die größte aus diesem Anlaß seit zehn Jahren, kommt also bei Euch erst auf Seite 6. Sagt das ja noch nicht alles über den Stellenwert aus, den Ihr diesem Thema beimeßt, enttarnt Euch der Inhalt des Artikels darüber endgültig. Statt zum Beispiel über die Zusammenhänge von eugenischer und sozialer Indikation zu berichten, die deutlich ausdrücken, wie doppelzüngig die sogenannten „Lebensschützer“ argumentieren, schreibt Ihr über „knutschende Pärchen“ und über „Samba, Sonne, Sonnenschein“.

Eine absolute Unverschämtheit ist dann die Schilderung der an der Demo teilnehmenden Männer, von denen ich nur einer bin. Warum haben alle Männer, die sich für Frauenrechte einsetzen, einen „Softie-Blick“? Warum ist es „großzügig“ von der Frauenbewegung, wenn sie die sich solidarisch zeigenden Männer beklatschen?

(...) Abgesehen davon, war der Bericht schlecht recherchiert. Das Glockenläuten in der Münsterbasilika war nämlich auf eine Hochzeit zurückzuführen und ausnahmsweise nicht auf die Frauenfeindlichkeit der Kirche. (...)

Martin Debener, Aachen

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