: KaDeWe: taz lügt
■ Die Kaufhaus-Presseabteilung und die Anti-Konsum-Hetzblatt-Nostalgie
Unser jubilierendes Aufbaukaufhaus hat auch eine Presseabteilung in Form von Frau Karin Tauer. An der muß die taz telefonisch vorbei auf dem Weg ins Jubiläumsgefühlsgewühl. Doch glasfaser gorillamäßig wird das weiland verschriene Anti-Konsum -Hetzblatt taz ständig aufs gemeinste vertröstet und an der Leitung hängengelassen. Das Telefaxen von vier Blatt allgemeinster Information über das 40er-Jubiläum dauert fünf Stunden, und für das Zusammentragen von ein paar Fotos und historischem Material braucht Frau Tauer angeblich einen ganzen Nachmittag. Für die Entscheidung, ob die ehemals linke und radikale Zeitung an Pressekonferenz und Lachsempfang am vergangenen Mittwoch teilnehmen darf, sind gar zwei Tage Warten fällig. „Da muß ich bei der Geschäftsleitung nachfragen, ich glaube, wir sind schon voll“, heißt die Ausrede. Erst nach etwa achtmaligem Nachfragen und immer wieder gleicher Antwort kommt dann ebenso unerwartet wie unprofessionell die Wahrheit durch die Hörmuschel: „Es wird sehr viel Eigenlob zu hören sein - und wir wissen genau, daß sie uns dann einen Verriß schreiben werden.“ Und deshalb gäb's auch keine Zulassung zum Empfang.
Der Ruf der taz ist eben immer noch besser als das Produkt. Für diese Erkenntnis haben wir wie immer gerne auf schalen Deut schen Schaumwein und stin kende Mettbrötchen, nicht aber auf das Halbfinalspiel BR Deutschland-England verzichtet.
kotte
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