: Voreilige A-218-Planung
■ Gemeinde Stuhr und Bauer Wähmann übergangen hier bitte die Karte mit der Autobahn
Die Planung der „Stelzen-Autobahn“ A 281, mit der der Senat noch in den 90er Jahren den Schwerlastverkehr aus dem Woltmershauser Güterverkehrszentrum direkt auf die Autobahn 1 in Richtung Hamburg und Ruhrgebiet ableiten will, war mehr als voreilig. Nachdem die SPD-eigenen Parteigremien bereits in den vergangenen Wochen ihren Protest gegen die Betonplanung des Verkehrssenators Konrad Kunick formuliert hatten, melden nun auch noch zwei direkt von der Planung Betroffene ihren Widerstand an: die Gemeinde Stuhr und der Bauer Heinz Wähmann an der Neuenlander Straße.
„Man hat die Gemeinde Stuhr gar nicht erst gefragt, obwohl die Planung unser Gewerbegebiet Brinkum-Nord einfach in zwei Teile zerschneiden würde“, beschwert sich der Stuhrer Bürgermeister Kryno Meinken. Nicht nur ein Einkaufszentrum und ein großer Baumarkt würden mit der Autobahnplanung vom Verkehr abgeschnitten, der geplante Ausbau der Anschlußstelle Brinkum zu einem vollen Autobahnkreuz würde auch zum Stau des sowieso schon zähflüssigen Verkehrs auf der A 1 führen, argumentiert Meinken.
Noch schlimmer würde die Autobahnplanung allerdings den Bauern Wähmann treffen: Sie führt mitten durch sein Hausgrundstück. Ärger mit dem Bau- und Verkehrssenator Konrad Kunick ist Wähmann schon gewöhnt. Schließlich wollte der Senat ihm gerade erst eine Grunddienstbarkeit enteignen, um die Startbahn des Flughafens um 300 Meter zu verlängern. Damit hatte Kunick allerdings kein Glück: Die unabhängige Enteignungskommission seiner eigenen Behörde lehnte die Enteignung im April ab, da sie nur dem privatwirtschaftlichen Interesse der Firma MBB dienen würde. Bei der A-281-Planung fühlt sich Wähmann schon wieder übergangen: „Auch diesmal hat niemand mit uns geredet.“
Ase
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