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Neu im UT und im Stern: „Die totale Erinnerung“

■ Schwarzenegger: Träum ich oder schlag ich?

Vor den Filmen mit Arnold Schwarzenegger brauchte man bis vor kurzem keinen zu warnen. Da gab es zum einen die Fans, die keinen ausließen und sich bei jedem abgerissenen Körperteil durch Beifallsbekundungen hervortaten, und den Rest der Menschheit, der aus gutem Grund einen großen Bogen um diese Fleischbergfilme machte und es mit Graucho Marx hielt, der „sich keinen Film ansah, in dem die Männer die größeren Titten haben.“

Seit einiger Zeit ist dies aber nicht mehr so einfach, denn die gewieften Genreregisseure Hollywoods haben einen Weg gefunden, wie sie bessere Filme um Schwarzeneggers Bi-und Trizeps herum schustern können: Sie setzten sein schauspielerisches Unvermögen als Stilmittel ein und schicken die überdimensionale Aufstehpuppe dann in Actionspektakel, die so überdreht sind, daß sie schon einen surrealen Reiz bekommen.

Nach „Terminator“ und „Red Heat“ ist „Total Recall“ der neue Höhepunkt in dieser Reihe. Der Holländer Paul Verhoeven durfte 70 Millionen Dollar verpulvern und bastelte damit einen Film wie eine Achterbahn: Verfolgungsjagden, Explosionen und Schlägereien in einer so verwinkelten und spannenden Geschichte, daß auch die kleinen grauen Zellen einiges zu tun bekommen.

Dafür bürgt schon das Ausgangsmaterial: eine Erzählung des Science Fiction Autors Philip K. Dick, der auch schon zu „Bladerunner“ die literarische Vorlage lieferte: In der Zukunft braucht man nicht mehr wirklich zu reisen, man läßt sich den Urlaub als Traum implantieren lassen. So spart man Zeit, Geld oder Unannehmlichkeiten und erinnert sich später an alles, als sei es wirklich passiert. Der Arbeiter Quaid hätte gerne einen Abenteuerurlaub als Geheimagent auf dem Mars, aber die Maschine funktioniert bei ihm nicht. Er wacht auf, und sein Leben wird zu einem Alptraum - die Geheimpolizei will ihn umbringen, auch seine Ehefrau entpuppt sich als feindliche Agentin, seine ganze Identität ist nur vorgetäuscht, und er muß tausend Abenteuer bestehen, um zu erfahren, wer er wirklich ist. Schließlich führt er als Geheimagent die unterdrückte Arbeiterklasse des Mars zu Luft, Sonne und Freiheit, aber ob er all dies nun träumt oder erlebt, kann auch der aufmerksamste Zuschauer nicht mehr mit Sicherheit sagen.

Das meiste Geld verschlangen die special effects, bei denen die Drehbuchautoren viel Sinn für Humor bewiesen. Doch der teuerste special effect ist Arnold Schwarzenegger, immerso witzig wie eine Dose Corned Beef. Wilfried Hippe

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