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Kaifu meidet Zeremonie für Kriegstote

■ 16 Minister nehmen daran teil / 1.000 chinesische Soldaten 1941 durch japanische C-Waffen getötet

Tokio (afp/taz) - Der japanische Ministerpräsident Toshiki Kaifu wird heute zum 45.Jahrestag der Kapitulation Japans nicht an der umstrittenen Zeremonie zu Ehren der Kriegstoten im Yasukuni-Tempel teilnehmen, so Regierungssprecher Sakamoto. Kaifu habe diese Entscheidung mit Blick auf die asiatischen Nachbarländer getroffen, die den Shinto-Tempel, in dem auch mehrere Kriegsverbrecher begraben sind, als Symbol des japanischen Militarismus sehen. 16 der 21 Kabinettsmitglieder erklärten dagegen, daß sie an der Feier teilnehmen werden.

Unterdessen will die japanische Regierung offenbar die Kriegsverbrechen einer medizinischen Einheit vertuschen, die im Zweiten Weltkrieg tödliche Experimente an Kriegsgefangenen durchgeführt hat. Der Leiter der Einheit, General Ishii, wurde als „japanisches Äquivalent zu Josef Mengele“ bezeichnet. Vor einem Jahr wurden in der Nähe des ehemaligen „Laboratoriums“ 35 Schädel und menschliche Knochen gefunden. Das Gesundheitsministerium ordnete nun an, die Gebeine „ohne Verzögerung zu verbrennen“ - bevor sie untersucht werden können.

Die japanische Tageszeitung 'Mainichi‘ berichtete gestern, daß bei einem japanischen Chemiewaffeneinsatz 1941 in China tausend chinesische Soldaten unter großen Qualen ums Leben gekommen seien. Das Blatt berief sich auf einen offiziellen Bericht aus den Militärarchiven von Nanjing, der erst kürzlich übersetzt wurde. Dem Dokument zufolge setzte die Armee Japans bei einem Angriff am 8.Oktober 1941 auf die Vororte der Stadt Yi Chang im Zentrum Chinas tausend Senfgasbomben und 1.500 Bomben mit anderen chemischen Stoffen ein.

RaSo

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