: Energieknebel für DDR-Städte
■ Stromkonzerne machen ernst: Sondervereinbarung soll weitgehende Monopolrechte sichern
Berlin (taz) - Mit einem geharnischten Brief an DDR -Ministerpräsident de Maiziere haben 33 Bürgermeister (Ost) gegen die kalte Enteignung ihrer Energiehoheit durch die Energiekonzerne (West) protestiert. In einer neuen Vereinbarung wollen Umweltminister Steinberg und die Stromriesen RWE, Bayernwerke und PreussenElektra allen Versuchen einer ökologisch sinnvollen Kommunalisierung der DDR-Stromversorgung einen Riegel vorschieben. Mit der gestern bekanntgewordenen geplanten Vereinbarung wird der Anteil der kommune-eigenen Anteile der Stromversorgung drastisch eingeschränkt. Städte mit bis zu 200.000 Einwohnern dürfen zum Beispiel nur noch Kraftwerke mit einer Leistung von maximal zehn Megawatt betreiben. Diese Regelung fällt noch hinter die bundesrepublikanischen Zustände zurück und sichert den Konzernen eine unangefochtene Monopolstellung.
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