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Mutiger Heck

■ „Kein Kulturgut, das schützenswert wäre“, taz v. 6.8.1990

Ich kann den Ortsamtsleiter nur beglückwünschen zu seinem mutigen und couragierten Auftreten. Es erinnert zwar ein wenig an Dinge, die Olaf Dinne bei der Diskussion über die Schutzgemeinschaft Ostertor/Remberti vor zehn Jahren bereits gesagt hatte. Aber jeder Mensch ist lernfähig, und mir sind inzwischen schon einige Journalisten aufgefallen, die in der Tendenz ähnlich, in der Wortwahl sicher vorsichtiger sind, die aber genau zu denjenigen gehörten, die damals gegen Dinne eine Faschismuskampagne inszenierten. Traurig an dem Ganzen ist vor allem, daß es zur sozialdemokratischen Strategie gehört, die Mehrheit der Bevölkerung vor den Kopf zu stoßen, sie einzuschüchtern und mit ihren Gefühlen in die Enge zu treiben, um sie dann wiederum mit einer Schuldgefühlkampagne besser manipulieren zu können. Das Trauma der deutschen Schuld wird von der SPD ganz rigoros ausgenutzt, Minderheiten mit abweichendem Verhalten werden geradezu verhätschelt. Wenn dann irgendwelche Wahlen daneben gehen (siehe DVU) kann man die Entstehung solcher unguter deutscher Gefühlslagen leicht jemand anderem in die Schuhe schieben. Tatsache ist aber, daß die Beliebigkeit des Verhaltens und die Mißachtung des Gesetzesgehorsams zu solchen Fehlentwicklungen führen. Und dafür zeichnet die SPD, speziell Henning Scherf, der große Umarmer, verantwortlich. Am Beispiel der Sinti und Roma hat Dietrich Heck darauf aufmerksam gemacht. Für diesen Mut gebührt ihm ein dickes Lob.

Andreas Jordan, 2800 Bremen

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