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Ost-CDU streitet um den Vorstand

■ Heute Vereinigungsparteitag von Ost- und West-CDU / Eberhard Diepgen bleibt automatisch Landesvorsitzender

Berlin. Zu heftigen internen Auseinandersetzungen ist es in der Ost-CDU einen Tag vor dem heutigen Vereinigungsparteitag gekommen. Die Konservativen aus Ost -Berlin sollten gestern abend zwei Mitglieder bestimmen, die künftig als stellvertretende Landesvorsitzende der Gesamtberliner Partei arbeiten sollen. Im Gespräch waren zum einen die Volkskammerpräsidentin Dr. Sabine Bergmann Pohl, zum anderen der Ostberliner Landesvorsitzende Dr. Eberhard Engler. Viele CDU-Mitglieder betrachteten die Wahl ohne Gegenkandidaten aber als Farce und bemühten sich gestern nachmittag noch zu einer personellen Alternative. Der letzte Ostberliner Parteitag der CDU, auf dem diese Frage entschieden wurde, dauerte gestern bei Redaktionsschluß noch an. Die beiden von den Ost-CDUlern nominierten Kandidaten werden dann auf dem heutigen Vereinigungsparteitag an den amtierenden Westberliner Landesvorstand angeschlossen.

Eine Neuwahl des Berliner Landesvorstandes und des Parteichefs steht allerdings nicht auf der Tagesordnung. Zwar wäre die Wiederwahl Diepgens zum Landesvorsitzenden ausgemachte Sache gewesen, führende Funktionäre hatten aber befürchtet, daß bei einer Neubesetzung des Landesvorstandes ein Streit zwischen den Parteiflügeln losgetreten werden könnte - und den wollte man im Wahljahr 1990 vermeiden. Ein CDU-Abgeordneter zur taz: „Neuwahlen hätte alle zum Kungeln animiert, das hätte im Vorwahlkampf zu viele Kräfte gebunden.“

Die Ost-CDU bringt etwa 3.500 Mitglieder in die Ehe, die West-CDU dagegen über 14.400. Auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz stellen die CDUler die Kandidatenliste für die gesamtdeutsche Wahl auf.

ccm

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