Das magische Jahr 2000 ist schon heute bei »Olympioniken« Wirklichkeit

■ Berlin wirbt filmisch für die 27. Olympischen Spiele mit »Berliner Abendschau« aus der Zukunft/ Die Stadt wird wie der Phönix, auferstanden aus der Asche, gezeigt

Berlin. Der Rückblick fällt in jeder Hinsicht positiv aus: Die Spiele, so die Moderatorin, seien ein großer Erfolg gewesen, denen eine mutige Planung vorausgegangen sei. Als Symbol der Spiele diente das Brandenburger Tor. Die 27. Olympischen Spiele im Rückblick der Sendung Berlin am Abend, der möglichen Nachfolgerin unserer Lieblingssendung, der Berliner Abendschau. Im Jahr 2000, dem »magischen Jahr der Zeitenwende«, wie es in der Senatspressekonferenz bezeichnet wurde, blickt Berlin zufrieden auf die Mammutveranstaltung, die der Stadt ein riesiges Investitionsprogramm und Infrastrukturverbesserungen eingebracht hatte. So zeigt es zumindest die erste filmische Konzeption des Olympiabüros, die gestern der Presse vorgeführt wurde. Der Plot ist einfach: Die Abendschau-Moderatorin blickt zurück in jene schreckliche Zeit des Jahres 1990, als sie als mutige junge Reporterin die Vorbereitungen für die Olympiabewerbung miterleben durfte. Gott sei Dank gab es die Spiele, die dem zwar glücklich vereinten, aber dennoch unter großen Problemen leidenden Berlin den nötigen Push in Richtung Metropole gaben. Berlin heute, im Jahr 2000: Mit supermodernem Olympiaexpreß, gepflegten Sportanlagen und gewaltigen frisch sanierten Gebieten. Berlin im Jahr 1990: Vor allem der Osten bietet ein Bild des Jammers, heruntergekommene Sportanlagen, Altbauten, S-Bahn-Gleise... Wie schön, daß es die Spiele gab, bedankt sich am Ende mit leuchtenden Augen ein Familienvater, der eine Wohnung im Olympischen Dorf am Rummelsburger See beziehen darf. Selbst die olympiafreundlichsten Journalisten brechen an dieser Stelle in schallendes Gelächter aus. Aber der Film soll ja, versichert hinterher der Chef des Olympiabüros, Kießling, für die einzelnen Besuchergruppen überarbeitet werden. Wir schlagen vor: Walter Momper und Tino Schwierzina als Schaffner des Olympiaexpreß. kd