Dollar zu einsfuffzig: Schwach ist die Devise

Mit nur noch 1,4923 DM ist der Dollar am Montag in Frankfurt notiert worden, und noch ist ein Ende seines stetigen Falls nicht vorauszusehen. Wer in die beispiellos billig gewordenen USA fahren will, sollte mit dem Kauf der US-Währung noch etwas warten — schon spekulieren Geldhändler auf 1,47 DM.

Die Regierung in Washington sieht den Kursverlust nicht ungern, denn die Produkte der maroden US-Industrie werden auf diese Weise wieder konkurrenzfähig. In der Bundesrepublik wird's für die Exporteure schwieriger, für die Importeure jedoch billiger. Und auch die Wirtschafts- und Finanzpolitiker dürfen sich freuen: Die Ölrechnung wird billiger, und inflationssenkend wirkt das Nachgeben der Importpreise auch.

Überhaupt keinen Anlaß zum Jubel haben hingegen die Länder der Dritten Welt, die ihre Rohstoffe auf Dollar-Basis in die EG und nach Japan exportieren — ihre Erlöse fallen, weil sie gleichzeitig mehr Geld für ihre Importe ausgeben müssen. SEITE 11