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Grüne vertagen die Generaldebatte aufs Frühjahr

■ Kleiner Parteitag fordert Strukturreformen/ Radikalökologen zum Verlassen der Partei aufgefordert

Bonn (taz) — Der Bundeshauptausschuß — der kleine Parteitag der Grünen — hat bei Bonn über Konsequenzen und Gründe der Wahlniederlage beraten. Das Wahlfiasko habe eine „lange schwelende Krise der Partei offengelegt“, stellten die Delegierten fest und sprachen sich für eine Strukturreform der Partei aus. Über das Ausmaß der Veränderungen muß aber erst ein Parteitag beschließen.

Nur ganz allgemein wurde von größerer personeller Kontinuität sowie der Effektivierung des Bundesvorstandes, der Bundesgeschäftsstelle und des als „unverbindliche Laberbude“ eingestuften Bundeshauptausschusses gesprochen. Weil man vor den anstehenden Landtagswahlen in Hessen und Rheinland-Pfalz mit einer dokumentierten Uneinigkeit nicht noch zusätzlich eine schlechte Figur machen möchte, findet der Parteitag voraussichtlich erst Anfang April 1991 statt. „Mit Hauruckmentalität, ultimativen Forderungen und einseitigen Schuldzuweisungen“ könne keine Lösung der Krise gefunden werden. Darin wird zugleich dem von Realos zum Rücktritt aufgeforderten Bundesvorstand das Vertrauen ausgesprochen. Auf der vielstündigen Debatte im grünen Tagungshaus Wittgenstein wurde mühsam um einen Neuanfang gerungen. Die bemühte Einigkeit blieb oberflächlich.

Die Landesmitgliederversammlung in Hessen forderte die drei Frankfurter Radikalökologen Jutta Ditfurth, Manfred Zieran und Manon Tuckfeld am Sonntag auf, die Partei zu verlassen — was diese nicht tun wollen. Von zahlreichen Rednern des realpolitisch dominierten Landesverbands war ihnen vorgeworfen worden, sie hätten mit ihren Äußerungen die Partei geschädigt. SEITE 5

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