Tübinger Roma verlassen Kirche

Tübingen (taz) — Die 270 Roma, die seit Heiligabend in der Tübinger Stiftskirche Schutz vor drohender Abschiebung gesucht hatten, werden bis morgen 14 Uhr das Gotteshaus velassen haben.

Nachdem das Stuttgarter Innenministerium nach fast dreiwöchigem Ringen um ein Gespräch sich weiterhin unnachgiebig gezeigt hatte, gaben die Romafamilien am Sonntag nachmittag auf. Bei einem Treffen zwischen Vertretern der Roma- Union Baden-Württemberg, der Kirchen und des Innenministeriums hatte die Regierungsseite unmißverständlich klargemacht, daß weder in der Frage des geforderten befristeten Abschiebestopps von vier bis acht Jahren noch bezüglich einer erneuten Einzelfallprüfung bei bereits abgelehnten Asylanträgen Verhandlungsspielraum bestehe. Matthias Richter