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Mahnwache darf bleiben

■ Ludwigs „Pferdchen“ muß umziehen / Uhl: „Nachdenken anstiften“

Der Roland und das Rathaus frei von Transparenten, dafür eine Stellwand von 12 Quadratmetern, ein Windschutz für die Kerzen vor dem Roland, ein Bauwagen als Büroraum, ein neuer Platz für Ludwig und sein Pferd: Das ist der Kompromiß nach einem einwöchigen zähen Verhandlungsmarathon, an dessen Ende eine Senatorin, ein Senatsdirktor und sieben buntgekleideten Mahnwachenden gestern zufrieden die Presse informierten.

„Wir wollten die Versammlungsfreiheit garantieren und nicht beschränken“, lautete die Parole des Senatsdirektors im Innenressort, Helmut Kauther, vor den Verhandlungen mit den zumeist Jugendlichen, die seit Kriegsbeginn auf dem Marktplatz eine Mahnwache abhalten. Doch viele Bremer hatten für diese „Anregung zum Nachdenken“ (Sozialsenatorin Sabine Uhl) überhaupt nichts übrig und schrieben „waschkörbeweise“ (Kauther) Protestbriefe. Also verhandelten Sabine Uhl, ihr Senatsdirektor Hoppensack und der Senatsdirektor Inneres um Meterabstände zum Roland, Feuer ja oder nein, Saxophon wenn ja bis wann und vor allem um den Standort für „Ludwigs Pferdchen“ (Uhl). Das steht künftig in Sichtkontakt zur Mahnwache, aber eben nicht mehr auf dem Marktplatz, sondern neben dem Dom zwischen Bismarck und Brauttreppe. Dort wird auch der Bauwagen abgestellt, der den Mahnwachenden als Wärmestube und Büro dienen soll.

Eine Gültigkeitsdauer hat der Vertrag zwischen Stadt und den Jugendlichen auch: Solange deren Kräfte reichen, wenn eben möglich bis zum Kriegsende. hbk

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