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Müllawinen-Frontbericht

■ Müllberg in Halle hat sich verdoppelt/ Wer mehr Müll macht, soll blechen

Halle. Die Hallenser werfen heute fast doppelt soviel in die Mülltonnen wie zu DDR-Zeiten. Insbesondere durch Verpackungsmaterialien wie Joghurtbecher, Kartons, Einwegflaschen und Getränkebüchsen kommen je Familie fast 200 Liter Müll pro Woche zusammen. Die einzige Möglichkeit, diese Mengen zu reduzieren, sieht Halles Umweltdezernentin Dagmar Szabados in der Erziehung der Bürger.

Wer mehr Müll verursacht, solle dafür bezahlen. Die Stadtwirtschaft will deshalb jetzt nur noch den Abfall beseitigen, der in „ihren“ Mülltonnen und -säcken untergebracht wurde. Der Rest wird nicht mehr mitgenommen. Die Zeiten, wo der Dreck neben den Mülltonnen mitgenommen wurde, sind nun endgültig vorbei. Die aus Leuna gelieferten Müllsäcke mit dem Aufdruck „Stadtwirtschaft“ sollen in Geschäften zum Preis von zwei Mark angeboten werden. Damit sollen die Einwohner der Saale-Stadt angehalten werden, das Volumen von Bierdosen und Pappkartons selbst zu verkleinern. „Wir transportieren viel zu viel Luft“, klagt Dr. Regina Blümel von der Stadtwirtschaft Halle GmbH. Halles Stadtväter haben vor drei Wochen begonnen, erste Sammelbehälter für Glas und Papier aufzustellen (bravo). Bis zum 30. Juni sollen weitere 100 der Container aufgestellt werden. Sie könnten an solchen leicht zugänglichen Orten wie Tankstellen und Schulen ihren Platz finden, meinte Dagmar Szabados. Das gesammelte Papier wandere nicht auf die Mülldeponie, sondern zur Weiterverarbeitung in die Papierfabrik Merseburg.

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