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Albaner fliehen weiterhin nach Italien

Kriseneinsatz des Ministeriums für Zivilschutz in Italien: In immer größerer Zahl kommen in den unteritalienischen Häfen Flüchtlinge aus Albanien an, meist mit gekaperten oder gestohlenen Schiffen, die dann auch noch zurückgebracht werden müssen.

In der vergangenen Woche sind mehr als tausend Personen teils mit Fischkuttern, teils sogar mit entführten Militärschiffen in den albaniennächsten Häfen Otranto und Lecce an der äußersten Absatzspitze des „Stiefels“ eingetroffen, darunter mehr als drei Dutzend Soldaten in voller Ausrüstung, die ihre Waffen unverzüglich den italienischen Behörden übergaben. Nur sieben der Ankömmlinge wollten wieder zurück in die Heimat, überwiegend Angehörige der Kriegsmarine oder Eigner der Schiffe. Die Flüchtlinge werden vom Zivilschutzministerium derzeit provisorisch in Schulen und öffentlichen Gebäuden untergebracht, bis über ihre Anträge auf politisches Asyl entschieden wird. Nahezu alle „Boat-People“ berichten, daß sie vor dem drohenden Bürgerkrieg fliehen wollten, daß die albanischen Küstenwachen sie nicht an der Ausfahrt hinderten (allenfalls einige Schüsse in die Luft abgaben), daß ihr erstes Fluchtziel Griechenland oder Bulgarien war — und sie jedoch dort teilweise mit Waffengewalt abgewiesen wurden. Italien will in den nächsten Tagen die anderen EG-Mitglieder ersuchen, auch bei sich einen Teil der Flüchtlinge aufzunehmen. Werner Raith

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