Soforthilfe für Zeitzer Dom und Schloß

Die ohnehin mit wenigen intakten Sehenswürdigkeiten bestückte Industriestadt Zeitz im äußersten Süden von Sachsen-Anhalt hat Kummer. Der städtische Dom wird weiter zerfallen, wenn nicht grundlegend etwas unternommen wird. In seiner 1000jährigen Geschichte hat der Sakralbau zahlreiche Kriege überstanden. Heute zeigt sich das turmlose Bauwerk in einem beklagenswerten Zustand. Die Orgel ist kaputt, und das Dach steht offen, nachdem es vor zehn Jahren von einem zusammengebrochenen Betonpfeiler mitgerissen wurde, und es regnet rein. Mindestens 10 Millionen Mark seien für die Sanierung dieses ältesten Doms im mitteldeutschen Raum nötig, erklärte die Leiterin des im vergangenen Jahr gebildeten Kuratoriums zur Rettung des Doms, Margarete Späte. Die ersten 15.000 Mark sind jetzt von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz, der in diesem Jahr 40 Prozent der Fernsehlotterie-Einnahmen zukommen werden, bereitgestellt. Mit einem Aufwand von insgesamt 50 Millionen Mark rechnet der Zeitzer Landrat Nikolaus Jung bei einer notwendigen Renovierung des mit dem Dom verbundenen Schlosses Moritzburg. Die Residenz des Herzogtums Sachsen-Zeitz im 17. Jahrhundert und der späteren kurfürstlichen Regierung ist seit 1946 städtisches Museum und beherbergt über 120.000 Kunst- und Kulturgegenstände.