: Der Tod einer texanischen Ölfamilie
■ Dauerbrenner „Dallas“ verschwindet nach zehn Jahren von der Mattscheibe
Frankfurt (dpa) — Mit großem Bedauern hat die ARD auf das voraussichtliche Aus ihres Serien-Renners Dallas reagiert. „Das wäre sehr schade“, meinte Henner Höhs von der ARD-Filmredaktion in Frankfurt am Montag. Eine kleine Hoffnung, daß es doch noch weitergehe mit den Intrigen um J.R und Co. bleibe allerdings noch, weil bisher weder der Lizenzgeber World Vision in München, noch die amerikanische Produktionsfirma Lorimar Pictures im kalifornischen Burbank der ARD das Ende der Serie bestätigt habe. Der 'dpa‘ hatte die Produktionsfirma am Montag bestätigt, daß die letzte Sendung in den Vereinigten Staaten am 10. Mai läuft. Wenn es dabei bleibt, werden die deutschen Zuschauer das Ende der mit Öl reich gewordenen Familie Ewing voraussichtlich am 24. September erleben, kündigte Höhs an.
Für die ARD-Filmredaktion sei Dallas nach wie vor die Nummer eins unter den eingekauften Serien von Magnum über Detektiv Rockford bis zu Miami Vice, sagte Höhs. Seit dem Sendestart am 30. Juni 1981 sind im ersten Fernsehprogramm bisher 322 Folgen über die Freuden und Leiden der texanischen Ölfamilie gelaufen. Anfangs kam Dallas auf 38 Prozent Sehbeteiligung. In den vergangenen Jahren hielten etwa 19 Prozent oder 6,5 Millionen der Zuschauer dem Dauerbrenner die Treue. Nach zehn Jahren sei ein solches Absinken der Zuschauerzahlen „gar nicht so rapide“ und auch mit den neuen privaten Programmen zu erklären, meinte Dallas-Fan Höhs.
Die ARD hat alle Episoden bis zum voraussichtlichen Ende mit Nummer 356 bereits eingekauft. Nach der bisherigen Sendeplanung sollte im September Dallas bis zur erhofften Produktion neuer Folgen erst einmal ausgesetzt und 1992 mit den neuen Verwicklungen fortgesetzt werden. Als Pausenfüller zwischen den beiden Dallas-Staffeln waren wieder neue Folgen der bereits bekannten Serie Miami Vice bei der ARD auf Lager. Wenn Dallas nach den Zuschauerverlusten in den USA nun ausfalle, muß das deutsche Fernsehpublikum vorerst mit 40 neuen Stücken dieser Krimi-Serie aus dem sonnigen Florida vorliebnehmen, so die ARD- Filmredaktion.
Bis zum endgültigen Abschied von J.R., Bobby und den anderen Mitgliedern des Ewing-Clans werden die deutschen Zuschauer aber noch reichlich Verwicklungen in der typischen Dallas-Dramatik erleben. Höhs verriet schon soviel, daß J.R. wieder einmal in Gefahr gerät, bei seiner Familienfirma rausgeworfen zu werden. Zudem landet der Fiesling mit dem bewegten Liebes- und Berufsleben schließlich im Irrenhaus. Bobbys Liebe zu April nimmt erst eine glückliche, dann eine dramatische Wende, die einer der beiden nicht überleben wird, so Höhs. J.R.'s Sohn James bastelt weiterhin an seiner Karriere. Endgültig weg vom Fenster bleiben J.R.'s Ex-Gattin Sue Ellen und Bobbys Immer-Noch- Liebe Pamela, für die im Drehbuch bereits seit einiger Zeit kein Platz mehr war.
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