Sowjetjuden in Berlin droht Abschiebung

■ Über Israel eingereiste Flüchtlinge drohen mit „Aktionen“

Berlin (taz) — Rund 300 sowjetische Juden, die in Israel Einbürgerungsanträge gestellt haben, aber während des Verfahrens als Touristen nach Berlin einreisten und hier bleiben wollen, haben für den Fall ihrer Abschiebung „spektakuläre Aktionen“ angedroht. Ihre Anwälte fordern die Aufnahme in die Kontingentsflüchtlingsregelung. Die Sowjetjuden aus Israel wurden aus „humanitären Gründen“ während des Golfkrieges nicht abgeschoben, sondern erhielten provisorische Wohnheimplätze und ein Taschengeld. Am 31. März läuft die Sozialunterstützung aus, für den Berliner Senat sind diese Menschen ab Ostermontag „Touristen“, die Deutschland nach Ablauf des Visums zu verlassen haben. Unterstützt wird der Senat vom Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Heinz Galinski. Er empfindet das Bleibebegehren als „undankbar“ gegenüber dem israelischen Staat und ihre Vorwürfe, in den besetzten Gebieten angesiedelt zu werden, als unberechtigt. SEITE 4