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»Wir machen so oder gar nicht weiter«

■ Das Deutsche Theater macht Pro-forma-Spielpläne und wartet auf Subventionen/ »Schattenkabinett« vorgestellt

Mitte. Als »fiktive Mannschaft« stellte gestern der zukünftige Intendant des Deutschen Theaters, Thomas Langhoff, sein Leitungsteam vor, zu dem weiterhin die Regisseure Friedo Solter, Heiner Müller, Frank Castorf und er selbst gehören sollen. Seine Unterschrift unter den Intendantenvertrag will Langhoff aber erst setzen, wenn die Zukunft des Theaters geklärt ist und »die Konditionen in Ordnung sind«.

Bislang verfügt das Deutsche Theater über keine klare Subventionszusage und muß für jede einzelne Produktion die Mittel beantragen. Kultursenator Roloff-Momin, der selber vor einem Haushaltsloch von 260 Millionen Mark steht, habe sich, so Langhoff, »als politische Person« hinter das Theater gestellt. Die Zuschüsse müßten sich an der Größenordnung, wie sie das Schillertheater erhält, orientieren (rund 40 Millionen Mark). Schließlich wolle und müsse man auch künstlerisch mit ihm konkurrieren. Ein Dreijahresplan, mit dem man eine Annäherung an den westlichen Maßstab erreichen will, wird auch vom Kultursenator begrüßt.

Wenn keine Gelder aus Bonn kommen oder Berlin sich verschuldet, befürchtet Momin-Sprecher Klemke, daß »alle großen künstlerischen Häuser schließen müssen.«

Für die Spielzeit 1991 kündigte Langhoff fünf Premieren an: Nach Ibsens Peer Gynt (Regie: Solter) stehen die Heiner-Müller-Inszenierung Mauser/Quartett auf dem Programm. Geplant sind Shakespeares Heinrich VI, Frank Castorfs Uraufführung von Lothar Trolles Hermes in der Stadt, eine Gastregie von Alexander Lang und Langhoff selbst mit dem Käthchen von Heilbronn. Aber, so der Regisseur, »das ist alles nur pro forma, wie auch das Leben nur pro forma ist«. Doroh

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