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Ambulante Hilfen in Not Projekte laufen aus

■ Bonn streicht Geld, Pflegesätze fehlen

Die Streichung der Bundesgelder für Projekte zur Betreuung von Aidskranken stößt die Trägergruppen in ein tiefes Loch. „Unsere Klienten werden auf der Strecke bleiben“, beklagen die MitarbeiterInnen in den Projekten zur ambulanten Aidshilfe.

Bremen habe viel zu lange auf die Bonner Förderung spekuliert und die notwendige Landesinitiative sträflich vernachlässigt, meinte Rüdiger Schumacher von der Koordinationsstelle „Häusliche Krankenversorgung“ gestern in einem Pressegespräch. Als Konsequenz müßten zum 1. Oktober deshalb bewährte und akzeptierte Anlaufstellen geschlossen werden. Pflege und psychosoziale Betreuung würden qualitativ erheblich abnehmen.

Denn die etablierten Verbände könnten unter den gegenwärtigen Bedingungen den Bedarf nicht auffangen. Aidskranke PatientInnen müßten bald häufiger und länger in Krankenhäuser überwiesen werden. „Das kann aber weder Interesse der Betroffenen noch der Kostenträger sein“, schätzt Schumacher. Die MitarbeiterInnen der Projekte ambulanter Hilfen für Aidskranke (Aids- Hilfe, AWO, DRK, Häusliche Krankenpflege und das Rat & Tatzentrum) fordern die Krankenkassen deshalb auf, die Pflegesätze in Bremen so zu erhöhen, daß die Schwerstpflege auch zu Hause durch voll qualifiziertes, examiniertes und Personal sichergestellt ist.

Da es im Bereich der Betreuung, wie sie in dem Modellprojekt zur Zeit über Kunsttherapie angeboten wird, keine anderen Kostenträger gibt, sei hier die Gesundheitssenatorin gefordert, die Bonner Verpflichtungen zu übernehmen oder EG-Mittel aufzutreiben. Andere Projekte, wie das betreute Wohnen für HIV-infizierte Drogenabhängige, müßten über entsprechende Pflegesätze mit der Sozialbehörde abgesichert werden. „Unsere Forderungen beziehen sich nicht nur auf die Versorgung von Aids-Kranken“, betont Schumacher, „sie gelten auch für Pflege von anderen Schwerstkranken.“ ra

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