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UMA — Unbekannte Stasi-Mitarbeiter

■ Geheime bespitzelten Führungskräfte der Ex-DDR

Dresden. Das Ex-Ministerium für Staatssicherheit hatte bis zu seiner Auflösung DDR-weit mindestens 377 „Unbekannte Mitarbeiter“ (UMA). Über diese neben hauptamtlichen Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) und Offizieren im Besonderen Einsatz (Oibe) weitere professionelle und konspirative Form der Stasi-Tätigkeit informierte gestern der innenpolitische Sprecher der sächsischen Landtagsfraktion Bündnis 90/Grüne, Michael Arnold. Er übergab der Presse eine Liste mit den Namen von bisher in Ostdeutschland bekanntgewordenen UMA sowie Dokumente und Befehle zu deren Einsatz. Danach waren die sorgfältig ausgewählten UMA beispielsweise bei Beobachtungen im Rahmen sogenannter „operativer Vorgänge mit spezieller sicherheitspolitischer Bedeutung“ eingesetzt. Sie sollen unter anderem hohe Parteifunktionäre, Repräsentanten des Staatsapparates, Kombinatsdirektoren und höchste Militärs in der Ex-DDR bespitzelt haben, die im Verdacht standen, Geheimdokumente zu verraten, legte Arnold dar. Es gebe Hinweise, daß im öffentlichen Dienst Ostdeutschlands noch immer UMA beschäftigt sind. Man wolle politischen Druck ausüben, damit Konsequenzen gezogen werden. Arnold sagte, man sei erst vor einer Woche in den Besitz entsprechender Dokumente gelangt und habe sie am Vortag der Gauck- Behörde und dem sächsischen Innenminsterium übergeben. adn

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