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Lesung und Performance mit »La Loca«

Eigentlich heißt sie Pamala Karol. Seit fünf Jahren jedoch nennt sie sich La Loca, die Verrückte. Sie hat eine Kindheit und Jugend hinter sich, die von Mißhandlungen durchzogen ist. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, tot zu sein«, verspricht ihr der Stiefvater, als er sie mit dem Gürtel schlägt. Mit 15 geht sie von zu Hause weg, um ihre Erfahrungen auf der Straße und mit anderen Männern mannigfaltig zu wiederholen. Sie studiert in den USA und Frankreich Film, arbeitet in allen möglichen Berufen, in Bars, bei Filmgesellschaften, als Sekretärin, fängt mit 35 an zu schreiben und erkrankt ein Jahr später an Krebs. Sie überlebt.

Die Gedichte der heute 41jährigen Amerikanerin lassen keinen Zweifel an den Quellen, aus denen sie schöpft. Schnelle, genaue und gewalttätige Szenen gespeist aus den Erfahrungen einer Frau, die den Zugriff auf ihren Körper für lange Zeit an Männer und an eine lebensbedrohende Krankheit abgegeben hatte, vorgetragen ohne jede Weinerlichkeit. Waltraud Schwab

«...und als wir es machten/kam das einzige Licht/von einem 50-Liter-Aquarium/das sie ihm geschenkt hatte:/Seepferdchen, Tang/wulstig rosa Lappen/Flechte, Nautilus, Kalmar./Seltsam, dachte ich,/wie grausam jeder Art nur eins./Keine Paare.«

Heute um 20.30Uhr in der Schokofabrik (Ladies only), Naunynstr. 72, 1-36

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