: Stich macht jeden Stich
■ Der Tennis-Kronprinz aller Deutschen erreichte erstmals das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers
Berlin (dpa/taz) — Der 22jährige Michael Stich bezwang im Achtelfinale des Turniers „Roland Garros“ den drei Jahre jüngeren Franzosen Fabrice Santoro 6:3, 6:1, 6:2 und jubelte über den größten Erfolg seines schlägerschwingenden Lebens: Er hatte das Viertelfinale von Paris erreicht.
„Meine Taktik ist voll aufgegangen, ich habe aggressiv gespielt und sehr gut retourniert“, bilanzierte Stich nach seinem Erfolg über den jüngsten Teilnehmer des Turniers, der noch vor zwei Jahren die Juniorenkonkurrenz gewann. Anschließend erinnerte er sich an den sensationellen Vorjahressieg von Andres Gomez aus Equador: „Ich hoffe, in das Finale zu kommen und vielleicht sogar das Turnier zu gewinnen.“
In der Runde der letzten acht wartet nun der Argentinier Franco Davin, die Nummer 69 der Welt, gegen den der Münchner noch nie gespielt hat. „Er ist schon sehr lange dabei und hat viel Erfahrung“, urteilt Stich tiefstapelnd über den nächsten Gegner. Ein Sieg könnte ihn ins Halbfinale (wahrscheinlich gegen Stefan Edberg) und in die Top-Ten der Weltrangliste befördern. Zum Spiel Stich gegen Becker kann es dagegen erst im Endspiel von Paris kommen.
Fest steht schon jetzt, daß erstmals seit der Professionalisierung der French Open 1968 zwei deutsche Spieler im Viertelfinale dabei sind. In Wimbledon gelang das vor drei Jahren Becker und dem Bamberger Patrick Kühnen. Zudem erreichten erstmals seit 1987 (Becker, Graf, Kohde-Kilsch) wieder drei deutsche Schlägerschwinger die Runde der letzten acht von Paris. Weitere Rekorde werden erwartet. bo.
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