: Italien schickt 400 Flüchtlinge nach Albanien zurück
■ Albaner wurden mitten in der Nacht von den Schiffen geholt
Ancona (taz) — Mit Zwangsmaßnahmen und Hinterlist hat es die italienische Regierung geschafft, 413 albanische Flüchtlinge in ihr Heimatland zurückzubefördern. Griechische, russische und türkische Kapitäne hatten die Albaner aufgefischt, sich aber geweigert, einer Anordnung des Römer Innenministeriums zur Rückführung der Albaner nachzukommen. In der Nacht zum Sonntag wurden schließlich 380 Flüchtlinge aus den in Ancona vor Anker gegangenen Schiffen in Gefangenentransporter verfrachtet und auf ein italienisches Schiff umgeladen, das — von der Marine eskortiert — am Sonntag Richtung albanische Küste tuckerte. Die Albaner lachten und winkten zum Abschied. Offenbar hatte man ihnen vorgegaukelt, sie würden in andere italienische Hafenstädte gefahren. 30 weitere Flüchtlinge wurden in Ravenna auf ein Schiff verladen. Aus Ancona berichtet Werner Raith auf SEITE 9
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen