: Bremer Straßenbahn-Blüten
■ Die Linie 4 wächst unaufhaltsam, die Linie 6 wird bald voll entwickelt sein
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Wie weit man auch die Linien verlängert, o Mensch: An der Endstation sehen sie alle gleich aus. Foto:SHe
In Bremens Öffentlichem Personen-Nahverkehr (ÖPNV) wird ab 1997 neue Pracht und Blüte sprießen. Der oberste Verkehrsgärtner, Senator Konrad Kunick, stellte gestern die Planungen für die Weiterführung der Linie 6 vom Riensberg zur Uni und die
neue Strecke der Linie 4 von der Schwachhauser Heerstraße bis nach Borgfeld vor. Die Pläne gehen jetzt in die Planfeststellung und Umweltverträglichkeitsprüfung. Geplanter Baubeginn ist 1995, spätestens zwei Jahre später sollen die ersten Züge rollen.
Für das gedeihliche Wachsen werden die Gleisnetze der Linie 4 mit 90 Millionen Mark begossen, für die Verlängerung der 6 reicht die kleine Gießkanne mit 36 Millionen. 60 Prozent übernimmt Bonn/Berlin, in jedem Fall die Bundesregierung, wo immer sie dann auch gerade sein mag.
Die verkümmerte Linie 6 soll sich künftig vom Riensberg aus zwischen Pumpwerk, Bremer Rechenzentrum und Berufsbildungswerk des Reichsbundes in Richtung Universität schlängeln, um dann in einer prächtigen Schleife die Universität ans öffentliche Verkehrsnetz anzuschließen. Die Linie 4 wird von der Schwachhauser Heerstraße aus dem Heerstraßenzug Richtung Lilienthal folgen. Für diese Linie muß allerdings Unkraut gerupft werden: Bislang führt die Planung an manchen Stellen noch durch privates Gelände.
„Wir rechnen auf der künftigen Linie 4 mit 9.700 neuen Fahrgästen pro Fahrtrichtung“, sagte Kunick gestern. BSAG-Vorstandsmitglied Herbert Felz rechnete gleich um: „Das sind 600.000 Mark mehr Fahrkarteneinnahmen, und außerdem sparen wir 1,4 Millionen Mark an Betriebskosten.“ Gleichzeitig werden nämlich die Buslinien 30, 31, 33 und 34 ausschließlich Zuliefertouren zur Linie 4 fahren.
Für die Linie 6 hatte Staatsrat Manfred Osthaus noch eine weitere Variante in der Tasche: „Möglicherweise lassen wir Huchtung als Fahrtziel wegfallen und schaffen eine Direktverbindung Universität-Flughafen, aber das steht noch in den Sternen.“ mad
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