: Radio liefert Brötchen
Möchten Sie sich morgens Brötchen bringen lassen? Für den Privatsender Radio ffn kein Thema. „Milch, Joghurt, Marmelade sowie eine Tageszeitung“, alles frisch, „verteilt das ffn-Team“, kündigt die Pressestelle die „Frühstückspromotion“ an. Ab 23. September.
Offenbar haben die flotten Radiomacher ohne Aufhebens die Branche gewechselt. Während sie nämlich den Brötchenservice und eine „Superparty“ mit Allison Moyet organisieren, wird die redaktionelle Leistung auf die Überbrückung der Lücke zwischen Werbung und Musiktiteln reduziert. Warum sollten Brötchenfirmen über journalistische Konzepte debattieren? Auf der „Regionalkonferenz“ am vergangenen Donnerstag wurde den freien Mitarbeitern und Moderatoren die Kündigung verkündet. Die Regionalstudios werden personell auf ein Minimum reduziert, für die Regionalprogramme bleiben vorerst drei Minuten — abends um 18Uhr. Dieser symbolische Rest ist kein journalistisches Konzept, sondern eine Verbeugung vor den Gesellschaftern, den Regionalverlegern.
Natürlich kommen die ffn-Brötchen per Fahrradbote. Was bedeutet noch einmal der Name ffn? Fahrrad- Frühstück für Niedersachsen. Klaus Wolschner
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
