Gegen ein Entweder-oder

Seit einigen Wochen ist mir an der taz folgendes Symptom sehr unangenehm aufgefallen: Solange es um Frauenthemen geht, wird das gewisse -Innen problemlos berücksichtigt, handelt es sich jedoch um ein anderes Thema, wird das schon schwieriger. Ganz extrem fiel mir das am 25.9., Inland-Seite 6 auf: „Asylbewerber wurden evakuiert, Arbeiter und normale Angestellte klatschen Beifall, Politiker lassen sich nicht blicken, Gewalt gegen Ausländer nimmt drastisch zu, die Evakuierung der Bewohner des Wohnheims für Asylbewerber...“ etc. (Ausnahme: einmal war von BürgerInnen die Schreibe.)

Ich möchte nicht den Eindruck entstehen lassen, das Frauenthema sei „wichtiger“ als die Katastrophen- und Hilfsaktionsmeldungen über AsylantInnen (bin selber in Antirassismusorganisation), nur sollte diese Schreibform längst zur Routine und Selbstverständlichkeit geworden sein, denn daß auch Ausländerinnen/ Asylbewerberinnen unter der steigenden Gewalt leiden, wird Euch bekannt sein.

Es gibt keinen Grund, die betroffenen, sowie die darauf verschieden reagierenden Frauen (Politikerinnen, Arbeiterinnen) zu diskriminieren, weil das Thema auch männliche Personen beinhaltet.

Wenn sich das ändern ließe, würde sich sehr freuen C.v.Gersdroff, (West-)Berlin