piwik no script img

Abschied vom goldenen Oktober

■ Hinter uns liegt ein Monat der Extreme/ Für November mildes Wetter angekündigt

Berlin. »Wir hatten wirklich einen goldenen Oktober, auch wenn er nicht ganz so warm war wie im Vorjahr«, zog der Metereologe Georg Bogumil gestern pünktlich zum Monatsende für die taz Bilanz. Auch wenn die Durchschnittstemperatur mit einem Monatsmittel von 9,0 Grad absolut normal ausgefallen ist, war es ein Oktober der Extreme. Die erste Hälfte war zu warm und die zweite Hälfte zu kalt. Am 8. Oktober konnte frau noch bei 23,6 Grad im T-Shirt zu Arbeit radeln, am 26. Oktober war bei einem nächtlichen Tiefstwert von minus 1,9 Grad auf dem Heimweg Bibbern und Zähneklappern angesagt. »Das sind gewaltige Unterschiede. So gesehen war der Oktober überhaupt nicht normal«, konzedierte Fachmann Bogumil. Ins Guinness-Buch der Rekorde wird der Oktober 1991 allerdings nicht eingehen: Den ersten Platz hat nach wie vor der 29. Oktober 1915 belegt, an dem das Quecksilber auf minus 9,5 Grad rutschte, gefolgt vom 4. Oktober 1985 mit einem Höchstwert von plus 27,5 Grad.

Auch über mangelnden Sonnenschein im vergangenen Monat können wir uns nicht beklagen. Die Sonne schien 198 Stunden — normal wären 112 Stunden — und erreichte damit fast den Rekord von 215 Sonnenscheinstunden im Oktober 1951. Dementsprechend schlecht fiel Bogumils Niederschlagsbilanz aus: Mit 24,4 Millimetern regnete es erheblich zuwenig. Normal wären 44 Millimeter gewesen.

Der November kündigt sich mit deutlich milderen Temperaturen an. Am Wochenende sollen's sogar wieder 12 bis 14 Grad werden, aber die Sonne wird sich nicht allzuoft blicken lassen. Eine Prognose für den Winter ließen sich die Wetterfrösche nicht aus der Nase ziehen. Aber die taz ist dem Winter auf der Spur... Mehr dazu am kommenden Freitag. plu

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen