: Informationstag für Mager-, Eß- und Brechsüchtige
Bis zu zwanzig Prozent der bundesdeutschen Frauen leiden unter krankhaften Eßstörungen, schätzt die Leiterin des Frankfurter Zentrums für Eßstörungen, Barbara Krebs. Die Zahl der Magersüchtigen habe sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht, und auch Eß-Brechsüchtige gebe es immer häufiger. Beim ersten deutschen Informationstag für Mager-, Eß- und Eß-Brechsüchtige informierten sich am Samstag in Frankfurt Betroffene unter dem Motto „Schluß mit der Heimlichkeit!, Zeit zum Auftritt“ über Ursachen, Erscheinungsformen und Behandlungsmöglichkeiten von Eßkrankheiten. Der erste Schritt zur Heilung sei das Bekenntnis, sagte Frau Krebs. Männer hätten größere Schwierigkeiten, sich zu ihren Eßstörungen zu bekennen, da das Problem als Frauenkrankheit gelte. Nach Schätzungen sind etwa fünf Prozent der Eßkranken männlich. Nur wenige Mediziner hätten mit dem Problem ausreichende Erfahrung, so Krebs. Viele Magersüchtige würden häufig zu Unrecht in der Psychiatrie behandelt.
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