piwik no script img

Atypischer Banküberfall

Odelzhausen (dpa) — Mit der Familie des Direktors einer Bankfiliale im oberbayerischen Odelzhausen als Geiseln und vier weiteren Angestellten in seiner Gewalt hat in der Nacht zum Freitag ein bislang unbekannter Mann die Herausgabe von 270.000 Mark erzwungen. Nach dem laut Polizei „atypischen Banküberfall“ flüchtete der 20- bis 25jährige mit dem Personenwagen der Ehefrau des Geldinstitutleiters. Eine Großfahndung nach rund 14stündiger Geiselnahme verlief zunächst ergebnislos. Der Unbekannte hatte, bekleidet mit schwarzer Stretchhose, schwarzer Jacke und schwarzer Motorradhaube, am Donnerstag abend in der nahegelegenen Gemeinde Erdweg am Wohnhaus des Filialleiters zunächst dessen 22jährigen Sohn in seine Gewalt gebracht. Kurz darauf überwältigte er nach Darstellung der Polizei in der Wohnung auch den 52 Jahre alten Banker und dessen Ehefrau. Bis um 4 Uhr hielt er die Familie gefangen.Dann verließ der Täter mit der Familie deren Wohnung und fuhr mit dem Wagen der Frau zur Bank. Dort warteten sie zunächst auf zwei Reinigungskräfte und — wegen eines fehlenden Tresorschlüssels — auf zwei weitere Angestellte, die der bewaffnete Täter ebenfalls überwältigte. Nachdem er den Gefangenen die Augen verklebt hatte, ließ sich der Gangster in Cowboystiefeln den Tresorraum aufsperren, in dem er 270.000 Mark zusammenraffte. Die Geiseln schloß er in den Raum ein und floh mit dem Pkw der Frau. Durch Hilferufe der Gefangenen wurden Anwohner aufmerksam.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen