: Umschlag in Bremens Häfen steigt
■ Tief von 1990 überwunden / Schwierigkeiten im Osteuropa-Geschäft hier bitte das Hafenkran Foto
Jetzt wird wieder in die Kräne gespuckt... Foto: Archiv
Die bremischen Häfen sind aus ihrer Talsohle von 1990 heraus. Der erwartete Gesamtumschlag für das Jahr 1991 von rund 31,2 Millionen Tonnen entspricht einer Steigerung von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und reicht fast an das Rekordergebnis von 1989 (32,45 Millionen Tonnen) heran. Diese Bilanz zog Bremens scheidender Hafensenator Konrad Kunick (SPD) am Montag vor der Presse.
Mit einem Stückgutumschlag von voraussichtlich 20,6 Millionen Tonnen wurde ein 1991 Rekordergebnis erreicht, das um 5,8 Prozent über dem des Vorjahres liegt. Der Containerverkehr stieg dem Gewicht nach um eine Million auf 12,3 Millionen Tonnen und überschritt damit das bisher beste Jahresergebnis von 1989 um 700.000 Tonnen.
Für die geringeren Umschlagzahlen im Jahr 1990 ist vor allem der Massengutumschlag verantwortlich: Der stagnierte bei 10,6 Millionen Tonnen.
Nach Kunicks Einschätzung — konkrete Ergebnisse liegen noch nicht vor — ist die Zunahme des Umschlags darauf zurückzuführen, daß der Fernostverkehr zunahm. Zugleich habe der Import aus Nordamerika zugenommen, und schließlich würden die Auswirkungen der deutschen Vereinigung und der Umorientierung der osteuropäischen Staaten spürbar. Im Osteuropa-Verkehr und in den Beziehungen zu den neuen Bundesländern haben die bremischen Häfen aber Schwierigkeiten: Dieser Umschlag wird traditionell über den Hamburger Hafen abgewickelt.
Der Vorstandsvorsitzende der Bremer Lagerhaus Gesellschaft (BLG), Rolf Fastenau, betonte, daß sich das Wachstum der Bremer Häfen nur fortsetzen werde, wenn der Container-Terminal in Bremerhaven wie geplant ausgebaut werde. Außerdem sei die Vertiefung der Außenweser auf 14,50 Meter unbedingt notwendig — egal welche Koalition Bremen in den nächsten Jahren regieren werde.
dpa/taz
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