: HUB: Neuwahlen für Studentenrat
■ Die Zukunft des neuen Studentenrats an der HUB ist ungewiß
Mitte. Die studentische Vertretung der Humboldt-Universität kann sich im neuen Jahr nur aus freiwillig bezahlten Beiträgen der Studierenden finanzieren. Dies entschied der Berliner Wissenschaftssenat, da der Studentenrat (StuRa) es versäumt habe, einen ordnungsgemäßen Haushalt vorzulegen. Über seine auch gesetzlich ungewisse Zukunft fällten die Mitglieder des StuRa den Beschluß, im Januar erneut einen Studentenrat wählen zu lassen.
Die den HUB-Studierenden demnächst zugehenden Rechnungen für die obligatorischen Sozialbeiträge werden einen ergänzenden Hinweis enthalten. Darin heißt es, daß »die Entrichtung des Beitrages für die studentische Vertretung in Höhe von DM 5 ihrer persönlichen Entscheidung obliegt«.
Gegen die herrschende gesetzliche Lage — das StuRa-Modell ist, wie wir berichteten, weder im jetzigen Berliner Hochschulgesetz noch in dessen ab 1. Januar 92 gültige Ergänzung vorgesehen — soll wieder ein StuRa für die HUB gewählt werden. Eine Gruppe von Mitgliedern des Rats bereite eine Wahlordnung und vor allem eine Konzeption für einen neuen StuRa vor, sagte StuRa-Sprecher Jens Schley. Außerdem solle dem Wissenschaftssenat im Januar sowohl eine Satzung als auch der Haushalt zur Genehmigung zugeleitet werden.
Der alte Studentenrat war wegen der gesetzlichen Pressionen, aber auch durch die mangelnde Mitarbeit von seiten der Studierenden ins Schlingern geraten. In der Urabstimmung vor einigen Wochen waren zwar 87 Prozent für einen StuRa, dies aber nur bei einer — laut Satzung — nicht ausreichenden 30prozentigen Wahlbeteiligung.
Inzwischen sind bis auf den für die Finanzen zuständigen Jo Bielert sämtliche Sprecher des StuRa zurückgetreten; einige haben die aus dem Herbst 89 stammende Vertretung verlassen.
Vor dem heute abend an der HUB stattfindenden Kulturprogramm (es werden DEFA-Filme gezeigt, und die Gruppe Silly gibt ein Konzert), wollen die StuRa-Befürworter das weitere Vorgehen besprechen. cif
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen