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Friedrichstadtpalast

Wir sind ja so glücklich: Berlins berühmteste Hupfdohlenbude, der Friedrichstadtpalast — in dem schon Boten des Grauens wie Peter Alexander und Thomas Gottschalk wüteten — kann weiterbestehen. Nachdem der Kultursenator zwar schon 1991 allerlei von »potenten privaten Interessenten« geraunt, in Wahrheit aber niemanden gefunden hatte, wird die Existenz des Hauses nunmehr mit 21 Millionen Mark aus dem Senatsetat gesichert. Ab 17. Januar gibt es wieder vollen Hops- und Trällerbetrieb. »So etwas Einmaliges wie uns kann man nicht einfach wegräumen« lamentierte der Pressesprecher des Palasts. Er und die Berliner Rentnerschaft dürften sich da einig sein — und wie sollten die Bonner Apparatschiks kulturell versorgt werden, wenn es kein Operetten- und Revue-Tingel mehr gäbe? Vielleicht wäre es noch gut, für die Regierungsfraktionen ein spezielles Arsch- und Busentheater zu gründen! — Die 21 Millionen hat der Senat offenbar; 200.000 DM zur Rettung eines profilierten Kreuzberger Theaters scheinen nicht da zu sein. In den nächsten Tagen mehr darüber.

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