: Der falsche Trainer
■ Hamburger wollte sich Kosteddes Nachfolge beim Bremer SV erschwindeln
Heute abend berät beim gebeutelten und abstiegsbedrohten Fußball-Oberliga-Klub Bremer SV ein neues Trainertrio über die Verteilung seiner Aufgaben.
Und Schatzmeister Trummer hofft auf ein Ende eines tagelangen „Verwirrspiels“: Nachdem der Verein am Sonntag noch den Hamburger Manfred Tank (48) als neuen Trainer des Tabellen- Letzten angegeben hatte, zog Trummer (39) am Montag abend kurz vor der Vertragsunterzeichnung die Notbremse.
„Tank wollte sich den Trainerjob erschwindeln“, so der Schatzmeister fassungslos, „nach unseren Informationen stimmt nicht eine seiner in der Bewerbung gemachten Angaben.“
Manfred Tank hatte sich als bisherigen Cheftrainer des ungarischen Erstligisten MTK Budapest bezeichnet. Zudem sei er unter anderem Jugend- und Co-Trainer beim FC St. Pauli, beim Hamburger SV, bei Aston Villa und AS Monaco gewesen. Nachforschungen ergaben, daß Tank bei keinem der genannten Vereine bekannt ist. Zudem ist seine A-Trainer-Lizenz seit 1982 abgelaufen.
„Als er am Montag von uns mit den Tatsachen konfrontiert wurde, hat er zugegeben, für keine seine angeblichen Tätigkeiten einen Nachweis zu haben“, sagte Trummer.
Nun ist beim Bremer SV ein Trainer-Trio im Gespräch. Ex- Bundesliga-Profi Uwe Bracht, Co-Trainer Heinz Kranz und der Spieler Günter Diekmann, der wegen eines Beinbruchs lange Zeit verletzt gewesen war, sollen die Nachfolge der in dieser Saison vorzeitig entlassenen Trainer Erwin Kostedde und Michael Pohl antreten. dpa
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
