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Weiter Demos für DT64

■ In Rostock waren am Samstag 4.000 Demonstranten auf der Straße/ Weitere Aktionen angekündigt

Rostock/Berlin (taz/dpa) — Die Welle der Demonstrationen für die Wiederzulassung des Jugendradios DT64 in Mecklenburg-Vorpommern ebbte auch am Samstag nicht ab. Etwa 4.000 Demonstranten zogen durch Rostock vom Rathaus zum NDR-Funkhaus. Die Demonstranten kündigten weitere Aktionen an. Unter anderem solle ab dem heutigen Montag mit einem Hungerstreik in Neubrandenburg begonnen werden. In Potsdam sollte gestern noch der Verkehr auf der Glienicker Brücke für eine Stunde blockiert werden.

Unterdessen ist die Zukunft von DT64 in Berlin sowie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen weiter ungeklärt. In Thüringen ist beabsichtigt, DT64 zugunsten kommerzieller Radioanbieter von der Frequenz zu nehmen. Im restlichen Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) gilt weiterhin die Zusage, daß DT64 bis Ende Juni weitersenden darf. In Berlin und Brandenburg haben der Sender Freies Berlin (SFB) und der Ostdeutsche Rundfunk (ORB) die Frequenz von DT64 „gekapert“ und wollen dort ein eigenes gemeinsames Jugendprogramm ausstrahlen. Eine „Ersatzfrequenz“ für DT64 ist im Gespräch — aber es scheint insgesamt unwahrscheinlich, daß Berlin und Brandenburg einem vom MDR verantworteten DT64 so einfach einen Platz im Äther einräumen. Zudem hat der Luxemburger Medienkonzern CLT in der vergangenen Woche erklärt, DT64 als Privatradio weiterbetreiben zu wollen. Vermutlich werden in dieser Woche wichtige Entscheidungen über das Schicksal des Jugendradios fallen. Heute tagen die Rundfunkräte des SFB und des MDR; am Dienstag tagt der Rundfunkrat des ORB. Für den Donnerstag ist die Sitzung des Berliner Kabelrats vorgesehen. kotte

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