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Neuer Krebstest für Atomkraftwerk Stade

■ Griefahn: Krankheitsbilder um AKWs neu auswerten

Die Untersuchungen über die Krebsgefahren durch die ständig abgegebene Niedrigstrahlung von Atomkraftwerken im Unterelberaum und der Elbmarsch sollen ausgeweitet werden. Die rot- grüne Regierung in Niedersachsen hat am Dienstag beschlossen, sich dem Programm für die drei Atomkraftwerksstandorte Krümmel, Brokdorf und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein anzuschließen und zusätzlich die Umgebung des niedersächsischen Atomkraftwerks in Stade auf Krebs- und andere Krankheitsbilder, Mißbildungen und Säuglingssterblichkeit zu untersuchen. Die Studien sollen unter anderem die Ursachen für die auffällig hohe Zahl von sieben Leukämie-Erkrankungen (Blutkrebs) in der Elbmarsch klären.

Vor zwei Wochen hatte die Bremer Professorin Inge Schmitz-Feuerhake erste Hinweise auf mögliche Zusammenhänge zwischen radioaktiver Strahlung und Leukämie gefunden. Der unter Wissenschaftlern umstrittenen Bedeutung der schon bei normalem Kraftwerksbetrieb abgegebenen Niedrigstrahlung solle auf jeden Fall nachgegangen werden, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Michael Jürdens am Dienstag. Das Sozialministerium wies am Dienstag Kritik an der Bremer Wissenschaftlerin zurück. Für Versuche, ihre Seriosität anzuzweifeln, fehle jedes Verständnis, sagte Ministeriumssprecher Thomas Steg.

Die Landesregierung mißt der Untersuchung erhebliche Bedeutung hinsichtlich der generellen Beurteilung der Atomkraft bei. Sollten sich die bisherigen Hinweise auf einen Zusammenhang von Atomkraftwerksbetrieb und Gesundheitsschäden bestätigen, werde dies erhebliche Folgen für den Betrieb der Anlagen bis hin zur Stillegung haben. Niedersachsen will sich anteilmäßig an den Kosten der schleswig-holsteinischen Studie beteiligen, die der Kieler Toxikologe Otmar Wassermann leiten soll. Konzipiert hat das Sozialministerium in Kiel die Studie. dpa

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