piwik no script img

HEUTE IM SCHLACHTHOF: Dazibao arabisch-europäisch

Dazibao heißt eine innovative Formation aus Frankreich. Zwar gibt es die Band schon seit knapp zehn Jahren, aber erst in letzter Zeit hat sich das Quintett um den Sänger Jamil konsequent um eine musikalische Verbindung von arabischen Traditionen und westlichen Trends bemüht. Jamil, ein „pied noir“, ein „Schwarzfuß“, wie marokkanische ZuwanderInnen in Frankreich genannt werden, singt nun ausschließlich in seiner arabischen Muttersprache.

Die Musik von Dazibao ist dagegen keinen Schubladen verpflichtet. Da kann es schon einmal vorkommen, daßfolkloristische Anklänge in wüste Punk- Eruptionen münden oder ein rockiger durchgängiger Titel kontrapunktisch durch den arabischen Flair von Jamils kraftvoller Stimme durchschnitten wird. Kaum, daß der Eindruck entstanden ist, die Band könne ein wenig zu schwermütig klingen, wecken frische Tonkaskaden und treibende Rhythmus-Schübe die Hör- Empfindungen in ganz andere Richtungen. Gitarren-Anschläge der ruppigen Art begeisterten bei früheren Konzerten ebenso wie gefühlsbetonte Balladen.

Dazibao ist eine Live-Band, die das Publikum ganz schön in ihren Bann zieht. Die Mischung macht's. Lobsang Samten

Heute um 20.30 Uhr im Schlachthof, Kesselhalle

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen