: „... uns nicht vernichten“
■ Bremer Arbeiterbiographien auf Video
Ihr Vater kämpfte als bekannter Kommunist in den Tagen der Novemberrevolution, sie selbst war bereits mit 11 Jahren in der kommunistischen Kindergruppe, mit 18 in der KPD, während des Krieges kämpfte sie aktiv gegen den Faschismus und selbst ihre Verhaftung konnte sie nicht von politischem Engagement abbringen.
Die Rede ist von Lu Kundel, einer von acht Bremer Arbeiterrinnen, deren politischer und persönlicher Werdegang jetzt auf Video zu sehen sind. „Krisenverlauf und Krisenreaktion in der Bremer Arbeiterschaft von 1928-1933“ heißt das Forschungsprojekt bei den Sozialwissenschaftlern an der Uni Bremen, das Grundlage für die Filme wurde. Hergestellt hat sie die Uni in Zusammenhang mit der Bremer Arbeiterkammer.
Die Wissenschaftler werteten 50 Interviews mit Arbeiterveteranen unterschiedlichster linker Richtungen aus. Die filmische Umsetzung wurde nach den didaktischen Zielen der politischen Bildung zwischen 1981 und –89 realisiert. Als Quellen dienten neben Zeitzeugenaussagen auch Photos und Dokumente.
Der zeitliche Schwerpunkt der geschilderten Ereignisse liegt zwischen 1920-1950. Die Filme verstehen sich als Beitrag einer „Geschichte von unten“, die historische Erlebnisse aus der Sicht von Beteiligten vermitteln will.
Den Filmemachern war daran gelegen,daß die Zeitzeugen, die von ihrer Jugend bis ins Rentenalter hinein politisch aktiv waren, bei der Darstellung historischer Epochen auch Erlebnisse aus dem Alltagsleben, ihre Ängste, Enttäuschungen,und Hoffnungen berücksichtgten. cesch
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