„Mitmarschieren“

■ Betr.: „Ende des Ostermarsches, taz vom 10.3.92

Mir ist es durchaus nicht peinlich, mit hundert Leuten durch Bremen einen Ostermarsch zu machen und auch Marschieren und sich ein oder zwei Leute anhören, halte ich nicht für überholt.

Ich stehe nämlich jeden Donnerstag mit wenigen Menschen auf einer Mahnwache für Abrüstung und für den Erhalt der Menschenrechte.... Muß den Bürgerbewegungen immer was Neues einfallen, um Gnade vor den Computern der Bremer taz zu finden? Hätte Susannne Kaiser das Schreiben des Bremer Friedensforums gelesen, dann müßte sie eigentlich den Initiatoren der Mahnwache (die laut Aufruf „bewußt in der Tradition der O.-Märsche“ steht) dankbar sein, denn die haben darauf verzichtet, „die ganze Welt auf zwei Seiten zu erklären“. Da sie sich auf 24 kurze Zeilen (“wir mahnen die vollständige atomare Abrüstung an“) beschränkt hat, will ich für Susanne Kaiser und taz-Leser nachschieben, was eigentlich durchgesetzt werden müßte: Vernichtung aller ABC- und konventioneller Waffen, weitere Reduzierung von Bundeswehr und NATO-Gruppen, Atomwaffenteststopp, Reduzierung des Rüstungshaushaltes, zivile Nutzung der Garlstedter Heide (...).

Beteiligen sich alle oder wenigstens einige taz-MitarbeiterInnen an der Mahnwache, dann wird diese schon ganz schön.

Ernst Busche, Bremen