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Kein Stammtisch

■ Schwules TV „Andersrum“ als „innovativ“ gewürdigt

Berlin (taz) — Fernsehfachliche Würdigungen und Weihen erhielt am Dienstag das seit einem Jahr bestehende schwule TV-Magazin Andersrum. Der dritte Berliner „Audiovisuelle Salon“ wählte das erste schwule Fernsehmagazin Deutschlands zu seiner Sendung des Monats. Andersrum sei „innovativ“ und wirke zudem „integrativ“, lobte der Veranstalter, der Verein „Europäisches Fernseh-Festival Berlin“.

Dieser Verein will in der Stadt ein TV-Festival etablieren, das sich an die ZuschauerInnen wendet und sich somit von den üblichen abgeschlossenen Zirkeln der Programm-Messen und Fernsehpreise unterscheidet.

Andersrum sei weder „schwuler Stammtisch noch eine Sektenveranstaltung“, hieß es weiter. Es wirke „übergreifend“ auch in Heterokreise hinein. Redakteure von Andersrum und der Chef der Berliner Produktionsfirma „Bund- Film“, Elser Maxwell, stellten typische Reportagen, Moderationen und Clips aus dem Programm vor. Das Spektrum umfaßte einen Bericht über einen gewalttätigen Polizeiüberfall auf eine Berliner Stricherkneipe ebenso wie den „Erotikclip“, eine Diskussion über den Philip-Morris-Boykott der Schwulenbewegung, ein Interview mit einem HIV-Positiven oder eine tuntige Playback-Musiknummer.

Die monatliche Schwulensendung ist 45 Minuten lang und läuft in Wiederholungsschleifen auf dem Berliner Kabelkanal FAB (Fernsehen aus Berlin). Die Mitarbeiter von Andersrum arbeiten bislang unentgeltlich, die Produktionsfirma „Bund-Film“ stellt ihnen ihre Technik gratis zur Verfügung. kotte

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