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Schäferhund „Prinz“ ließ keinen mehr durch

Eigentlich hatte es ein 24jähriger Altonaer lieb gemeint, als er am Donnerstag Schäferhund „Prinz“ unter seine Fittiche nehmen wollte. Schließlich war der zweijährige Rüde in der Vergangenheit nicht gut behandelt worden, drohte nun obdachlos zu werden. Herrchen: „Uns war vorher klar, daß er lieber Frauen mag. Er war von seinem Besitzer viel geschlagen worden und hat auch mal 'ne Flasche an den Kopf bekommen.“

Doch zunächst schien „Prinz“ seinen Männerhaß nicht automatisch auf sein neues Herrchen zu übertragen. „Er ließ sich sogar richtig streicheln.“ Erst als der Vierbeiner sein neues Domizil inspizierte, kam es plötzlich wieder über ihn. Kurzerhand postierte sich der Hund in der Wohnungstür, ließ niemanden mehr rein noch raus.

Als der herbeigeeilte Schwager des neuen Herrchens „Prinz“ tatkräftig beiseite zerren wollte, flippte der Rüde vollends aus. Er fletschte die Zähne, bevor er zum kräftigen Biß in den Unterarm ansetzte. Der blutende Schwager flüchtete nun in das Wohnzimmer, wo sich bereits Herrchen und Frauchen verschanzt hatten. Jetzt half nur noch die Feuerwehr. Über eine Strickleiter im Hinterhof brachte sie das Trio in Sicherheit. Während „Prinz“ weiterhin die Wohnung kontrollierte, mußten die Besitzer die Nacht bei Freunden verbringen.

Erst gestern mittag gelang es einem Hundefänger, den Hund zu überwältigen. Dem „Angstbeißer“ steht nun eine finstere Zukunft im Tierheim bevor. Ob sich für Prinz jemals ein Frauchen finden wird, ist nach der Bißarie fraglich. kva

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