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Björn Engholm als Wakenitz-Killer?

■ Schleswig-Holsteins Pläne zum Bau der Ostsee-Autobahn durch die Wakenitz-Ebene stoßen auf Widerstand von Umweltschützern / Zerstörung des einzigartigen Naturschutzgebieetes befürchtet...

durch die Wakenitz-Ebene stoßen auf Widerstand von Umweltschützern / Zerstörung des einzigartigen Naturschutzgebiets befürchtet / Bereits 20 Bürgerinitiativen gegründet

Schleswig-Holsteins SPD- Hoffnungsträger Björn Engholm gibt sich gern als fortschrittlicher Politiker, der von einer ökologischen Industriegesellschaft schwärmt. Doch wenn die Automafia drängt, ist es scheinbar mit der Standfestigkeit des Lübecker Politikers nicht weit her: Seine Zustimmung zum Bau der Ostseeautobahn (A 20) - auch „Baltische Magistrale“ genannt - hat zwischen Ratzeburg und Lübeck unter BürgerInnen Entsetzen hervorgerufen. Spruchbänder zieren die Ufer des Flüßchen Wakenitz. Tenor: „Engholm bringt der Wakenitz den Tod!“

Über 20 örtliche Bürgerinitiativen haben sich zusammengeschlossen, um den Betonwahnsinn im Norden zu stoppen, große Umweltorganisationen vom BUND bis Greenpeace machen ebenfalls gegen das gemeinsame Ansinnen der Kieler Landesregierung und des Bonner Verkehrsministeriums mobil. Nach deren Plänen soll eine Betonstraße von der Autopiste A 1 (Hamburg-Lübeck) nach Wismar/ Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) geschlagen werden.

Durch den Bau der A20 würden nicht nur in Mecklenburg wichtige Naturgebiete zerstört, auch im Lübecker Vorland geraten wertvolle Biotope wie die Wakenitz-Ebene in Gefahr. Diese Region war um 1200 zum Betrieb von Mühlen aufgestaut worden. In den letzten 800 Jahren hat sich an dem Fluß mit den ausgedehnten Gewässern und den seltenen Ufer- und Feuchtwiesenbereichen eine einzigartige Vegetation gebildet, die es laut BUND in der Republik kaum noch gibt.

Da die Wakenitz bis zur Teilung zwischen Ost und West die Grenze zwischen Nato und Warschauer Pakt bildete, gehört dieser Fluß zu den unberührtesten Naturgebieten im Norden. Die Wakenitz ist daher bei vielen bedrohten Vogelarten beliebt. Im Uferbereich brüten Gänsesäger, Haubentaucher Rohrdommeln, Eisvögel, Blaukehlchen und Pirole. Auch diverse gefährdete Pflanzenarten haben hier ihr Doimizil.

Die Kieler Landesregierung weiß aufgrund eigener Gutachten, daß ohne einen ökologischen Kahlschlag keine „baltische Magistrale“ durch die als Landschaftsschutzgebiet ausgezeichnete Region geschlagen werden kann. Dennoch wird - zumindest vorerst - im Interesse der blechkarossen-orientierten Wirtschaft an den Planungen festgehalten. Für Roland Klewe vom

1BUND ein Unding: „Die Bewahrung solcher Restnaturlandschaften ist ein dringendes Gebot ökologischer und ethischer Vernunft für den Menschen.“ Kai von Appen

1 Infomaterial zur A20 zu beziehen beim BUND Schleswig-Holstein, Lerchenstraße 22, 2300 Kiel, oder bei Greenpeace, Vorsetzen 53, 2000 Hamburg 11

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