: Kinzel verkauft Ehre
■ Weser Report zahlt 7.000 Mark
War Ulla von Behr die „Geliebte von Saddam Hussein?“ (Weser- Report 7.4.1991) Dies wird der Weser-Report nicht mehr schreiben, auch nicht mit Fragezeichen. Ulla von Behr ihrerseits zog die Anzeige wegen „übler Nachrede“ gegen den Weser-Report zurück. Die Staatsanwaltschaft schloß am 20. Juli die Akten.
Im Frühjahr 1991 hatte der Weser-Report Ulla Behr-Kinzel, die auch Vizepräsidentin der deutsch-irakischen Gesellschaft ist, mit positiven Bemerkungen über den irakischen Diktator zitiert („Er ist ein Sozialist und will seinen Menschen Gutes tun“). Behr-Kinzel hatte die Äußerungen bestritten.
Wenig später gab es eine regelrechte Kampagne des Anzeigenblatts gegen ihren Mann, den Radio-Moderator Achim Kinzel, wegen dessen Werbe-Nebenbeschäftigungen. Ursprünglich hatten Behr/Kinzel zusätzlich zu der Klage wegen übler Nachrede ein Schmerzensgeld und Verdienstausfall von über 100.000 Mark gefordert. Das Ergebnis des Zivilverfahrens: Der Weser-Report zahlte 7000 Mark und Behr/Kinzel verzichteten auf alle Forderungen. Gleichzeitig wurde Schweigen vereinbart. K.W.
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