■ DIE STASI-LISTEN VON HALLE: Die „Firma“ kehrt zurück
Seit in Halle vor vierzehn Tagen anonym die Namen von viereinhalbtausend Inoffiziellen Mitarbeitern der Stasi veröffentlicht wurden, steht in der Saale-Stadt kein Stein mehr so recht auf dem anderen. Allein in der Stadtverwaltung werden achtzig Mitarbeiter als Stasi-Zuträger genannt. Besonders betroffen ist die Kultur. Es gibt kein Theater in der Stadt, an dem nicht der Intendant oder sein Stellvertreter als IM registriert waren. Am Wahrheitsgehalt der Liste zweifeln nur wenige, zu hoch ist die „Trefferquote“. Die befürchtete Hatz auf die Spitzel ist indessen ausgeblieben — trotz Auslegung der Liste durch das Neue Forum und trotz Abdrucks der Namen in der Lokalausgabe der Bild-Zeitung. SEITE 5
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
