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Bombe für Pastor

Die Polizei hat einen Tag nach dem versuchten Anschlag auf Klaus Jähn  ■ noch keine Spur

Einen Tag nach dem versuchten Bombenanschlag auf den Wandsbeker Pastor Klaus Jähn tappt die Polizei noch im Dunkeln. Polizeisprecher Peter König: „Wir ermitteln in zwei Richtungen. Es werden sowohl politische Hintergründe als auch ein Motiv im privaten Bereich nicht ausgeschlossen.“ Näheres über mögliche private Gründe wollte König nicht sagen.

Jähn hatte vorgestern morgen in seinem Garten an der Berner Chaussee einen verdächtigen Gegenstand gefunden, der mit einer Leine an seiner Außentür befestigt war. Zum Glück löste er rechtzeitig die Leine, denn der Gegenstand entpuppte sich als perfekte, auf einem Brett montierte Rohrbombe. Am Ende des Rohrs befand sich eine 9-mm-Knallpatrone sowie ein vorgespannter Schlagbolzen Marke Eigenbau. Der Bolzen war mit der Leine zur Außentür so verbunden, daß beim Türöffnen die Treibladung zur Explosion gebracht worden wäre. Während die Polizei zunächst politische Motive ausgeschlossen hat, da kein Bekennerschreiben gefunden wurde, möchte sie nun solche Gründe nicht mehr ausschließen. Denn es ist durchaus nicht unüblich, daß sich Bombenleger erst nach einem erfolgreichen Attentat äußern. Und daß Jähn aufgrund seines Engagements für Flüchtlinge Feinde im rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Lager hat, ist kein Geheimnis. Jähn gehört seit Jahren dem Flüchtlingsrat an, kämpfte für ein Bleiberecht der Roma und Sinti und gewährte ihnen 1989 aufgrund ihrer Verfolgung durch den Senat in seiner Christuskirche Asyl. pemü

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