: Unterm Strich
Zwei Filme des chinesischen Regisseurs Zhang Yimou dürfen jetzt auch in China selbst gezeigt werden, „Ju Dou“, Yimous zweiter Film, und „Die Rote Laterne“, die zur Zeit auch in den deutschen Kinos läuft. Wie die amtliche Zeitung China Daily berichtete, wird „Ju Dou“, der im Vorjahr trotz chinesischer Proteste für den Oscar nominiert wurde, im nächsten Monat in China aufgeführt. Der Film spielt in den zwanziger Jahren in einer Färberei und erregte in Cannes vor zwei Jahren wegen seiner Farb- und Erzähldramaturgie Aufsehen. Bereits im Juli hob die chinesische Regierung das Verbot der „Roten Laterne“ auf, der in Venedig im letzten jahr mit dem „Silbernen Bären“ ausgezeichnet wurde. In Venedig wird im September auch Yimous jüngster Film „Qiu Ju's Anklage“ laufen. Der Direktor des staatlichen chinesischen Fimbüros, Teng Jinxian, hatte bereits im Juni angekündigt, daß die kommunistische Regierung das Verbot einiger Filme überdenken wolle.
Ettore Scola wird einen neuen Film drehen: „Mario Maria Mario“. Der Film soll „von der Krise der Linken nach dem Kommunismus“ handeln, die anhand der Beziehungskrise eines Paars erzählt werden soll. Eine der Hauptrollen spielt der neue italienische „Antistar“ (Corriere) Giulio Scarpati. Der Film soll mit einem geringen Budget auskommen.
Nach zweijähriger Ungewißheit über die Zukunft der DEFA Dresden GmbH scheint die Privatisierung der einst größten deutschen Produktionsstätte für Trickfilme nun endlich zum Abschluß zu kommen. Dem „Stand der Dinge“ gemäß ist sich Geschäftsführer Jürgen Vahlberg ziemlich sicher, daß einem der aussichtsreichen Bewerber — unter ihnen ist die Live Hörfunk und Fernseh Produktion GmbH, Wiesbaden — bis „Ende des dritten Quartals“ der Zuschlag erteilt wird.
Nicht zuletzt, so meinen Kenner der Branche, werden dem Unternehmen aber auch Chancen bei der bis Ende August befristeten Ausschreibung einer künftig von Privaten zu nutzenden Fernsehfrequenz in Sachsen eingeräumt, um die sich jetzt auch die DEFA Dresden bewerben will. Sollten die Filmemacher dabei Erfolg haben, dann dürfte wohl noch eher die Hoffnung begründet sein, den derzeit nur zu einem Drittel ausgelasteten Produktionsstandort in Sachsen erhalten zu können. Von den einst 250 Mitarbeitern des früheren DEFA-Studios für Trickfilme sind momentan noch rund 50 beschäftigt.
Nach Angaben von Vahlberg sollen Atelierbetrieb und Trickfilmherstellung erhalten bleiben, ferner ist vorgesehen, technische und redaktionelle Dienstleistungsbereiche sowohl für öffentlich-rechtliche als auch private Fernsehmacher zu schaffen. Erste Gespräche mit ARD oder ZDF, die das Gelände am südwestlichen Stadtrand als Herstellungsort für Filmberichte aus dem osteuropäischen Raum nutzen würden, stimmten optimistisch. Auf fünf bis sechs Millionen Mark schätzt Vahlberg die Höhe der Investitionen, die allein für die Modernisierung der technischen Ausstattung sowie für die Einführung von Computeranimation notwendig sind. Weitere 30 Millionen Mark seien zudem sicher nötig, um das mittlerweile auch vom MDR-Fernsehen in Anspruch genommene Gelände „baulich neu zu ordnen“.
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