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Offenbar heftige Kämpfe in Georgien

Moskau (AFP) — Die georgischen Streitkräfte haben am Dienstag nach Angaben aus unterschiedlichen Quellen eine Offensive gegen Suchumi, die Hauptstadt der autonomen westgeorgischen Republik Abchasien, und umliegende Gebiete geführt. Der britische Sender BBC meldete unter Berufung auf Angaben des russischen Rundfunks, Suchumi und der nahegelegene Distrikt Gudauta seien seit dem Morgen von Hubschraubern der georgischen Streitkräfte unter intensiven Beschuß genommen worden. Es habe zahlreiche Opfer gegeben, darunter auch Frauen und Kinder. Auf die Regierungsgebäude in Suchumi und die Zivilbevölkerung seien Raketen abgeschossen worden, zitierte die BBC weiter den russischen Rundfunk.

Die Moskauer Nachrichtenagentur Interfax meldete, Truppen der georgischen Nationalgarde seien nach Suchumi eingezogen und hätten strategisch wichtige Punkte besetzt. Unklar blieb zunächst, ob in Suchumi offiziell der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Die Nachrichtenagentur ITAR-TASS meldete unter Berufung auf den stellvertretenden abchasischen Regierungschef Sergej Bagabsch, die georgischen Truppen sollten für die Einhaltung von „Notstandsmaßnahmen“ sorgen. Über die Stadt sei eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden. Bagabsch sagte nach einem Treffen mit dem georgischen Verteidigungsminister Tengis Kitowani, dieser habe darauf bestanden, daß die georgischen Truppen die Ordnung in Suchumi wiederherstellen sollten.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Iprinda hat Kitowani erklärt, die Militäraktion sei abgeschlossen. Alle Entscheidungen über Abchasien würden künftig von dem georgischen Staatsrat in Tiflis und den Vertretern Abchasiens gefällt, meldete Iprinda weiter. Zunächst solle in Suchumi ein Übergangsrat gebildet werden, dem auch Bagabsch angehören solle.

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