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Ausgangssperre im kurdischen Sirnak

Ankara (AFP/dpa) — In der südosttürkischen Provinzstadt Sirnak herrscht seit gestern Ausgangssperre. In der Nacht zuvor hatten Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nach türkischen Angaben einen Angriff auf die 20.000-EinwohnerInnen-Stadt gestartet. Die halbamtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete, die PKK habe das Hauptquartier einer Armeebrigade, eine Polizeistation sowie verschiedene Verwaltungs- und Zivilgebäude mit Raketen und Mörsern beschossen. Dabei sei die Elektrizitätsversorgung ausgefallen. Drei „Angehörige der Sicherheitskräfte“ sollen ums Leben gekommen sein.

Die Kampfhandlungen hielten laut Anadolu mit kurzen Unterbrechungen die ganze Nacht hindurch an. Auch gestern morgen sollen noch vereinzelt Schüsse zu hören gewesen sein. Der türkische Innenminister Sezgin versicherte gestern jedoch, die Stadt befinde sich unter Kontrolle seiner mit gepanzerten und bewaffneten Fahrzeugen ausgestatteten Leute.Das an der Grenze zu Syrien und dem Irak gelegene Sirnak gilt als Hochburg der PKK, die ihre Forderung nach einem unabhängigen Kurdenstaat seit 1984 mit Guerillakämpfen durchzusetzen versucht.

Während in Sirnak geschossen wurde, sprach sich der türkische Staatspräsident Turgut Özal an seinem Feriensitz dafür aus, das bislang im öffentlichen Leben der Türkei weitgehend ignorierte Kurdisch künftig sowohl als Unterrichts- als auch als Rundfunk- und Fernsehsprache zuzulassen. „Wir müssen uns frei machen von der Angst vor einem unabhängigen Kurdistan“, sagte Özal weiter. Parallel zum Kampf gegen den Terrorismus müsse die Türkei in eine ideologische Auseinandersetzung mit den „separatistischen Kurden“ eintreten.

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