Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich gestern den Passanten am Harburger Rathausmarkt: anläßlich des 100. Geburtstages des Harburger Rathauses pflanzten die Arbeiter der Baumschule „von Ehren“ eine 60 Jahre alte Kastanie in die Mitte des Platzes. Der elf Tonnen schwere Baum wurde eigens unter Polizeischutz per Unimog von Nienstedten in das südliche Hamburg transportiert. Begrüßt wurde die Kastanie vom Kinderchor der Gesamtschule Harburg, der zu Gitarrenmusik zwei deutsche Volkslieder sang. Im Zuge des Rückbaus des Harburger Rings — so versprach Bezirksamtsleiter Michael Ulrich — sollen noch weitere Bäume gepflanzt und lauschige Plätze geschaffen werden, die die flanierenden Harburger zum Verweilen einladen sollen. Die Besonderheit der Kastanie liegt im übrigen darin, daß sie keine Früchte trägt, die den Bürgersteig verunreinigen. Ein sterilisierter Baum sozusagen. Kastaniensuchende Kinder werden an ihr also nicht viel Freude haben. FOTO/TEXT: GABY WERNER