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QUERSPALTEMein Onkel Werner hat recht.

■ Was kostet eigentlich so ein Inder?

Natürlich hat die Presse ihre Nachteile, das Fernsehen auch (zahlen Sie überhaupt Gebühren?), diese ganze Öffentlichkeit insgesamt: Früher, behauptet jedenfalls mein Onkel Werner aus Wuppertal, hat man über die Ernte geredet und das Wetter und Omas Nierenschaden, und das hat auch jeden Sonntagnachmittag gereicht, bis Kaffee und Kuchen alle waren. Heute kommt jeden Morgen eine Zeitung ins Haus, und man muß ständig informiert sein. Andererseits will man doch nicht nur übers Wetter reden, vor allem bei dieser Hitze den ganzen Sommer über: Es gibt ja auch heiße Themen, die jahrelang vorhalten, zum Beispiel die Asylantenfrage.

Was es da nicht alles zu erwägen, zu beraten, zu bereden gibt! Was kostet uns das eigentlich, so ein Inder oder ein Rumäne, der jahrelang bei uns die Zeit absitzt, bis wir ihn, wahrscheinlich auf unsere Kosten, per Lufthansa zurückfliegen? Hat das mal jemand ermittelt? Und was wollen die bei uns, wo wir doch mit der Vereinigung und diesen Kosten schon genug zu tun und zu zahlen haben? Warum gehen die nicht nach Holland oder Frankreich, da ist es doch sicher auch sehr schön? Da kratzt sich mein Onkel an der Stirn und sagt: Ist doch klar, die nutzen das aus, daß unsere Leute sich nicht einig sind. Die diskutieren im Parlament schon jahrelang und kommen einfach nicht zu Potte: Kriegsflüchtlinge ja, Wirtschaftsflüchtlinge nein, aber ist in Rumänien denn immer noch Krieg?

So vergeht ein Sonntag nach dem anderen. Verglichen mit dem Tod des deutschen Waldes und dem Problem, daß Onkel Werner einfach nirgends mehr einen Parkplatz findet, gibt diese Frage einfach mehr her. Der Inder als solcher ist dem Onkel egal, er war nie da und kennt auch keinen. Aber daß der Asylant die deutsche Misere ist, das ist nun wirklich nicht zu leugnen, denn weshalb würde sonst seit Jahren in Parlament und Presse über nichts anderes diskutiert? Insofern ist Onkel Werner nicht überrascht, daß jetzt mal losgeschlagen wird: Wenn die in Bonn das Problem nicht lösen, aber immer wieder sagen, daß es wirklich eins ist

— können die sich dann darüber wundern, daß

jetzt der Mob die Sache in die Hand nimmt? die Nichte

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